Teilerneuerung der historischen Echelsbacher Brücke
München, 9. August 2019 (stmb). Dank der Echelsbacher Brücke, die die Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen verbindet, können Menschen seit fast hundert Jahren die Ammerschlucht überqueren. Seit Frühjahr 2017 laufen die aufwändigen Bauarbeiten für die Teilerneuerung der historischen Bogenbrücke zwischen Bad Bayersoien und Rottenbuch.
Jetzt kommt die Baustelle in eine nächste heiße Phase. In bis zu 80 Metern Höhe haben Fachkräfte die alte Brücke von 1929, mit Ausnahme der denkmalschutz- und artenschutzrechtlich zu erhaltenden Brückenbögen, zurückgebaut, um darüber einen neuen Bogen zu konstruieren. Bayerns Bauminister Dr. Hans Reichhart sieht die 30 Millionen Euro für die Gesamtbaumaßnahme gut investiert: „Die Bundesstraße B23 soll auch in Zukunft die rund 185 Meter über das Ammertal überbrücken. Wir modernisieren die Echelsbacher Brücke und bauen sie verkehrssicher für unsere Autofahrer aus, gleichzeitig wollen wir aber den historischen Charakter der Bogenbrücke erhalten“. Die Fertigstellung ist für Herbst 2021 geplant. Danach werden die Behelfsbrücke zurückgebaut und die Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.
Bis die historische Brücke fertig instandgesetzt ist, wird der Verkehr über eine provisorische Behelfsbrücke geleitet. Außergewöhnlich ist dabei der mit 70 Meter Höhe höchste der drei Pfeiler, der aus der Schlucht emporragt, um die Interimsbrücke zu tragen. Allein in diese Interimslösung investiert der Freistaat rund neun Millionen Euro, damit die Autofahrer wie gewohnt auch während der Instandsetzung die Bundesstraße befahren können und nicht unnötig ausweichen müssen.
Behelfsbrücke für rund neun Millionen Euro ermöglicht Verkehr während der Bauzeit
Für diese spektakuläre Maßnahme wurde ein erfolgreicher Planungsdialog mit anschließendem Gestaltungwettbewerb durchgeführt. Den Wettbewerb hatte im Jahr 2015 die Bürogemeinschaft Dr. Schütz Ingenieure / Kolb Ripke Architekten / Narr Risk Türk Landschaftsarchitekten gewonnen. Momentan sind der Rückbau und die Instandsetzung des alten Bauwerks fast abgeschlossen und der Neubau hat begonnen. Das Staatliche Bauamt Weilheim, das die Maßnahme durchführt, setzt den Planfeststellungsbeschluss um, in dem der Erhalt der historischen Brückenbögen, als ein Ergebnis des Planungsdialogs, festgelegt wurde.
Der neue Brückenüberbau wird mit einer Gesamtbreite von 17,60 m deutlich breiter als der des alten Bauwerks, wobei insbesondere den Fußgängern und Radfahrern mit jeweils drei Meter Breite auf beiden Seiten deutlich mehr Platz eingeräumt wird.
Derzeit sind für den Brückenneubau bereits das Widerlager Ost mit rund 350 m³ Beton und mehr als 50 Tonnen Baustahl sowie die beiden Bogenfundamente mit jeweils rund 200 m³ Beton und etwa 30 Tonnen Baustahl hergestellt worden.