Neue Perspektiven für den ländlichen Raum

Die Digitalisierung und neue, mobile Arbeitsmodelle, aber auch ein verändertes Mobilitätsverhalten geben den Menschen in Bayern mehr Flexibilität und neue Perspektiven, gerade auch für den ländlichen Raum. Die Menschen in Bayern können freier entscheiden, wie und wo sie zukünftig wohnen und arbeiten wollen. Hierfür bieten vor allem die Qualitäten der kleineren Städte und Gemeinden große Potenziale für neuen Wohnraum und neue Arbeitsplätze.

Diese Entwicklungen greift das Modellprojekt LANDSTADT BAYERN auf und nutzt sie als Chance. Im Rahmen des Projekts wurden innovative Konzepte und Visionen für neue Quartiere im Siedlungsbereich entwickelt, welche die Bereiche Leben, Arbeiten und Mobilität miteinander verknüpfen und die Vorteile des Stadtlebens mit der Lebensqualität auf dem Land verbinden. Im Fokus standen dabei vorhandene Brach-, Konversions- und Innenentwicklungsflächen, um Neuausweisungen auf der “grünen Wiese” zu vermeiden.

Lebendige, urbane Wohnviertel für alle Lebensphasen

Zentrale Themen von LANDSTADT BAYERN sind neben innovativem Städtebau, Wohnen und Arbeiten auch neue Konzepte für die Daseinsvorsorge, zeitgemäße Ideen für Mobilität und Verkehr, Digitalisierung und Smart City sowie Klimaanpassung, Ökologie und Energie. Gebraucht werden innovative, nachhaltige Ideen für lebendige, urbane Wohnviertel mit eigenständigen räumlichen, gemeinschaftlichen und funktionalen Qualitäten, die zugleich die vorhandenen städtebaulichen Strukturen stärken. Benötigt werden Wohnraumangebote für alle Lebensphasen mit Zugang zur Natur, einer guten digitalen Ausstattung und Vernetzung sowie zeitgemäßen Arbeitsplatzangeboten mit alternativen Nutzungskonzepten. Hierzu sind integrierte Planungen erforderlich, die zukunftsfähige, komfortable und attraktive Mobilitätskonzepte für eine Stärkung der Beziehungen zwischen Stadt und Land beinhalten. Diese Zukunftsthemen und Visionen wurden in einem partizipativen und dialogorientierten Prozess mit allen Projektbeteiligten entwickelt. Aktuell entstehen Konzepte für Stadtviertel mit urbaner und grüner Qualität, sei es im Ballungsraum oder im ländlichen Raum.

Die LANDSTADT BAYERN-Kommunen sollen Vorbildcharakter für die Entwicklung anderer Städte und Gemeinden im ländlichen Raum entfalten.

Ein interdisziplinäres Expertenteam begleitet das Modellprojekt

Das Modellprojekt wird durch eine fachübergreifende Projektgruppe des Bauministeriums umgesetzt. Unterstützt wird diese durch ein Expertengremium, das fachliche Expertise zu den Themen Raumplanung, Städte- und Wohnungsbau, Mobilität und Verkehr, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit, Ökologie und Klima einbringt. Der Prozess wird organisatorisch durch eine externe Projektbetreuung begleitet.

Das Modellprojekt wird in einem mehrstufigen Verfahren durchgeführt:

  • Phase 1: Projektaufruf und Auswahl von zehn Projektstädten/-gemeinden
    (abgeschlossen)
  • Phase 2: Wettbewerbs- / Planungsverfahren
  • Phase 3: Projektschau und Auswahl von bis zu drei Projekten
  • Anschließend: Umsetzungsphase

Was bisher geschah

Der Projektaufruf erfolgte 2022 an alle bayerischen Städte und Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bis zum Bewerbungsschluss sind zahlreiche Interessensbekundungen aus allen Regierungsbezirken Bayerns eingegangen. Sowohl größere Städte als auch kleine Gemeinden haben sich mit unterschiedlichen Entwicklungsflächen und Projektideen beworben. Hieraus wählte ein Auswahlgremium und wählte einvernehmlich zehn LANDSTÄDTE aus.

Mit der Auftaktveranstaltung im Juni 2022 erfolgte der offizielle Projektstart. Die Modellkommunen arbeiten seit diesem Zeitpunkt zusammen mit interdisziplinären Planungsteams an den Konzepten für die Entwicklungsflächen. Dabei werden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort intensiv und auf unterschiedliche Weise eingebunden.

Im Rahmen einer Projektschau vom 17. Juli bis zum 15. September 2023 präsentieren die Modellkommunen ihre Konzepte und den aktuellen Arbeitsstand ihrer Vorhaben.