Mehr Schutz vor Lärm
München, 27.07.2020Senkung der Werte für Lärmschutz: Bayern hält an Bundesratsinitiative fest
- Bund kündigt Senkung der Auslösewerte der Lärmsanierung für Bundesfernstraßen an
- Bayerische Bundesratsinitiative leistet Schützenhilfe
- Verkehrsministerin Schreyer: „Wir sind froh, dass Forderung aus Bayern so schnell umgesetzt wird“
Mehr Verkehr heißt: mehr Lärm. Lärm durch Straßenverkehr ist immer noch die Nummer Eins bei den Umweltbelastungen, von denen sich die Bürgerinnen und Bürger am meisten betroffen fühlen. Der Ministerrat hat daher am 21. Juli beschlossen, eine Bundesratsinitiative auf den Weg zu bringen, mit der Anwohner bundesweit besser vor Verkehrslärm geschützt werden sollen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Straßenverkehr deutlich zugenommen – und damit auch die Lärmbelastung für die Anwohner. Die Werte, ab denen Lärmsanierungen möglich sind, sollen daran nun angepasst werden. Die Staatsregierung will über den Bundesrat erreichen, dass diese so genannten Auslösewerte um mindestens drei Dezibel gesenkt werden. Dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer heute ankündigt, die Auslösewerte der Lärmsanierung für Bundesfernstraßen bereits zum 1. August zu senken, begrüßt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Unser Ziel ist, das unterschiedliche Lärmschutzniveau zwischen Anwohnern von schon bestehenden Bundesfernstraßen und denen, die an neu geplanten oder stark umgebauten Straßen leben, zu verkleinern. Dort gelten derzeit deutlich niedrigere Grenzwerte. Wir wollen auch die Bevölkerung an bestehenden, stark belasteten Straßen besser vor Lärm schützen. Dass der Bundesverkehrsminister diese bayerische Forderung nun so schnell umsetzen will, freut uns sehr.“
Dennoch will Bayern an seiner Bundesratsinitiative festhalten – als Schützenhilfe. „Der Schutz vor Lärm bekommt über unseren Antrag im Bundesrat noch einmal größeres Gewicht. Die Länder können im Bundesratsverfahren zu unserer Initiative zeigen, ob ihnen die Lärmsanierung an Bundesfernstraßen zum Wohle der Anwohner ein wichtiges Anliegen ist“, verdeutlicht Schreyer.
Der Freistaat geht dabei übrigens mit gutem Beispiel voran: Auf Landesebene werden die Auslösewerte für die Lärmsanierung entlang der Staatsstraßen ebenfalls um drei Dezibel gesenkt.