
Bahnhöfe und Haltepunkte
In Bayern gibt es über 1.000 Bahnhöfe und Haltepunkte, die eine zentrale Rolle als Zugang zum öffentlichen Nahverkehr oder als Umsteigepunkte spielen. Viele dieser Bahnhöfe erfüllen jedoch nicht die modernen Anforderungen an Barrierefreiheit. Treppen, enge Zugänge und fehlende Aufzüge sind große Hindernisse für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, ältere Menschen und Familien mit Kinderwagen. Die Verantwortung für den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur der Deutschen Bahn und damit auch für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe liegt gemäß Grundgesetz beim Bund.
Modernisierung
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Bahnhöfe in Bayern umfassend modernisiert. Einige davon haben es sogar in die Siegerlisten des Wettbewerbs "Bahnhof des Jahres" der "Allianz pro Schiene" geschafft. Zu den ausgezeichneten Bahnhöfen zählen Oberstdorf (2006), Landsberg am Lech (2007), Aschaffenburg (2012), Murnau (2013), Bayerisch Eisenstein (2017), Altötting (2020) und Coburg (2022).
Mit der Eröffnung des barrierefreien Bahnhofs in Kolbermoor im Jahr 2024 wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Seither sind die Hälfte aller Stationen in Bayern barrierefrei. Aktuell sind 546 von den insgesamt 1.071 Bahnhöfen und Haltepunkten komplett barrierefrei ausgebaut (Stand Dezember 2024). Da gerade Stationen mit hohen Ein- und Aussteigerzahlen häufig bereits barrierefrei gestaltet sind, profitieren rund 82 Prozent der Fahrgäste davon. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr setzt sich im engen Dialog mit der Deutschen Bahn nachdrücklich für weitere Modernisierungsmaßnahmen und Fortschritte beim barrierefreien Ausbau ein. Darüber hinaus engagiert sich der Freistaat auch freiwillig finanziell, um das Tempo zu erhöhen. Im Rahmen seiner aktuellen Förderinitiative „Bayerischen Aktionsprogramm für barrierefreie Stationen“ wird er dieses Engagement auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
Bayerisches Aktionsprogramm für barrierefreie Stationen
Nach dem Willen der Staatsregierung soll das bayerische Bahnnetz bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode noch barrierefreier werden. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, sollen bis zum Jahr 2028 insgesamt 100 weitere barrierefreie Stationen geschaffen werden. Dazu hat der Ministerrat am 16. September 2024 das „Bayerische Aktionsprogramm für barrierefreie Stationen“ beschlossen. Dies umfasst die Umsetzung bereits geplanter Maßnahmen, die Realisierung neuer Projekte sowie die Schaffung eines Planungsvorrats. Der Freistaat wird rund 100 Millionen Euro investieren. Durch zusätzliche Mittel des Bundes, der Deutschen Bahn und kommunaler Partner fließen insgesamt rund 200 Millionen Euro in die Barrierefreiheit an bayerischen Bahnstationen.
Neue Halte
Seit 1996 wurden insgesamt 77 neue Stationen (Stand Dezember 2024) für den Schienenpersonennahverkehr eröffnet oder wiedereröffnet. Der Freistaat Bayern stellt hierfür in hohem Maße freiwillig Landesmittel zur Verfügung, obwohl gemäß Grundgesetz der Bund zuständig ist. Voraussetzung für die Einrichtung neuer Bahnhalte ist insbesondere, dass diese in das Fahrplangefüge integriert werden können. Die neuen Stationen entstehen sowohl im ländlichen Raum wie Straubing Hafen als auch im städtischen Verdichtungsraum mit Forchheim Nord.
Alle Stationen im Überblick
Die Stationsdatenbank der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) bietet Reisenden einen umfassenden Überblick über sämtliche Bahnstationen im Freistaat Bayern. Hier stehen Bahnhofspläne sowie detaillierte Informationen zu den jeweiligen Ausstattungen und Angeboten der Stationen zur Verfügung. Alle Daten können zudem bequem ausgedruckt werden.