Interimshörsäle der Technischen Universität München
© Henning Köpke, München

Bauen mit Holz

Die bayerischen Umweltrichtlinien verlangen, dass „der Baustoff Holz - seinen technischen und ökologischen Eigenschaften entsprechend - gleichberechtigt in die Planungsüberlegungen einzubeziehen“ ist.

Gemäß den Beschlüssen des Bayerischen Landtags wird Holz bei einer großen Anzahl von Projekten im Hoch- und Straßenbau eingesetzt. Darüber hinaus finden sich interessante Projekte auch im geförderten sowie experimentellen Wohnungsbau. Durch seine vorbildhafte Verwendung sollen die spezifischen Stärken des Werkstoffes herausgestellt werden.

Architektur

Der Baustoff Holz spielt mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bei staatlichen Baumaßnahmen bereits seit vielen Jahren eine maßgebliche und oftmals beispielgebende Rolle.

Eingangsbereich Haus der Berge in Berchtesgaden mit der Bergvitrine
© Fotografin: Josefine Unterhauser

Die Förderung einer vielfältigen und qualitativ hochwertigen Architektur umfasst in besonderer Weise auch die Realisierung beispielhafter Gebäude aus Holz. Einige ausgewählte Projektbeispiele aus den vielen ausgeführten Maßnahmen zeigen, welche Möglichkeiten der Baustoff bietet. So z. B. das Haus der Berge, eine Eigenplanung des Staatlichen Bauamtes Traunstein (Bild).

Die Konzeption des Neubaus des Finanzamtes Garmisch-Partenkirchen ging aus einem Wettbewerb hervor. Architektonisch zeichnet sich das Bauwerk durch seine klare Gebäudestruktur und Holzkonstruktion aus.

Die Interimshörsäle der Technischen Universität München befinden sich in einem innovativen Holzskelettbau, der Platz für über 700 Studierende bietet.

Wohnungsbau

e% - Modellprojekt in Ingolstadt
© Experimenteller Wohnungsbau, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Zeitgemäßer Holzbau wird seit den 1990er Jahren in den Modellvorhaben des Experimentellen Wohnungsbaus der Obersten Baubehörde unter technischen, ökonomischen, ökologischen und architektonischen Kriterien untersucht und als Pilotprojekte im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus realisiert. Solche innovativen Wohnungsbauten entstehen in ganz Bayern.

Der Deutsche Holzbaupreis wurde an die Wohnanlage Ingolstadt-Hollerstauden (St.-Gundekar-Werk, bogevischs büro) verliehen, die sich durch unterschiedliche Wohnformen sowie eine hervorragende, wissenschaftlich belegte Energieeffizienz auszeichnet.

Bild der Wohnanlage in Ansbach, die als Projekt des Experimentellen Wohnungsbaus Bayern errichtet wurden.
© Experimenteller Wohnungsbau, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Fotograf: Matthias Jakob

Zuletzt abgeschlossen wurde die energieeffiziente Wohnanlage in Ansbach (Joseph-Stiftung, Deppisch Architekten), die neben zahlreichen anderen Auszeichnungen einen Deutschen Bauherrenpreis und den Nike-Preis des Bundes Deutscher Architekten BDA erhalten hat (Bild).

Holzbauzuschuss

Ein Holzelement eines Hauses wird mit einem Kran auf einer Baustelle richtig platziert.
© Götze Hadlich und Popp Streib Architekten, München

Mit der Einführung der Bayerischen Förderrichtlinie Holz setzt der Freistaat Bayern neue Impulse in der Klimastrategie. Das Bauministerium und das Forstministerium haben gemeinsam das Holzbauförderprogramm entwickelt. Gefördert werden mit 500 Euro Zuschuss je Tonne gespeichertem CO2 klimagerechter Wohnraum sowie Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen der sozialen Infrastruktur.

Die Förderanträge müssen bis spätestens Ende 2022 gestellt werden. Die genauen Förderbedingungen und Informationen zur Beantragung finden Sie hier.

Straßenbau

Bild einer Lärmschutzwand mit einer Holzbeplankung
© Autobahndirektion Südbayern

Die Staatsbauverwaltung verfügt über eine breites Anwendungsspektrum. Im Straßenbau kommt Holz als Baustoff im konstruktiven Bereich, etwa bei Lärmschutzwänden, sowie Fußgänger- und Radwegbrücken, in Ausnahmen sogar bei Straßenbrücken zur Verwendung.

Bild einer Holzbrücke bei Hengersberg - Schwarzach
© Staatliches Bauamt Passau, Johann Scheungruber

Die Holzbrücke bei Hengersberg/Schwarzach über die B 533 überführt einen öffentlichen Feldweg im Zuge der Ortsumgehung. Die Fertigstellung der Brücke ohne Tonnagebeschränkung erfolgte 2011.

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