Austausch zu Regionalverkehr rund um Augsburg

München, 27.03.2023

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: "Professionelles Baustellenmanagement im Augsburger Regionalverkehr hat hohe Priorität"

  • Verkehrsminister fordert konkrete Verbesserungsmaßnahmen von Go-Ahead und DB Netz
  • Mangelhafte Koordination ist inakzeptabel
  • Gemeinsam Verbesserungen beschlossen

 

Vor dem Hintergrund der jüngsten massiven Einschränkungen im Bahnverkehr zwischen Augsburg und Donauwörth im Zuge von Baumaßnahmen hat Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter heute gemeinsam mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) bei einem virtuellen Austausch mit Vertretern von Go-Ahead und DB Netz nachhaltige Verbesserungen beim Baustellenmanagement angemahnt: „Es kann nicht sein, dass mangelnde Koordination auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen wird.“ Vom Verkehrsunternehmen Go-Ahead verlangt Bernreiter eine professionellere Baustellenkoordination sowie belastbare Ersatzkonzepte und eine verlässliche Fahrgastinformation, vom Infrastrukturbetreiber DB Netz eine frühzeitige, verbindliche Baustellenplanung.

Die derzeitigen Baumaßnahmen auf dem Streckenabschnitt zwischen Augsburg und Donauwörth betreffen die von Go-Ahead betriebenen Linien RE 80, RE 89 und RB 87 sowie die Linien RE 7 und RE 16, die DB Regio betreibt. Die erste Bauphase endete planmäßig am 14. März 2023. Die weiteren Bauabschnitte dauern noch bis Ende März an. Überwiegend sollen dann nur noch einzelne Züge ausfallen. Am letzten März- sowie dem ersten Aprilwochenende ist die Strecke noch einmal komplett gesperrt. Danach stehen nochmals während der Sommer- und Herbstferien 2023 Bauarbeiten zwischen Donauwörth und Augsburg an.

„Wir brauchen gerade auch im Hinblick auf die noch ausstehenden Bauarbeiten künftig ein besser abgestimmtes Vorgehen aller Beteiligten, das die Auswirkungen von Baustellen auf die Fahrgäste so gering wie möglich hält“, machte Bernreiter klar. „Das betrifft auch die bessere Information der Fahrgäste.“ Beim heutigen Austausch wurden gemeinsame Lösungswege erarbeitet. An Go-Ahead lautet eine zentrale Forderung des Verkehrsministeriums und der BEG, die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert:  Die Baustellenfahrpläne müssen auch mit DB Regio abgestimmt werden, die mit den Linien RE 7 und RE 16 auf der genannten Strecke parallel verkehrt. So soll eine einheitliche und gebündelte Fahrgastinformation gewährleistet werden. Go-Ahead hat zugesichert, Baustellenfahrpläne und Schienenersatzverkehrskonzepte künftig frühzeitig zu erstellen, die Planungen mit allen Beteiligten rechtzeitig abzustimmen und die BEG im monatlichen Turnus über die Entwicklungen zu unterrichten. DB Netz hat zugesichert, dass die Baustellen fahrgastfreundlich und korrekt geplant und fristgerecht an Go-Ahead übermittelt werden.

Zitat Go-Ahead: „Wir sind selber nicht zufrieden mit dem, was in den vergangenen Wochen bei uns schiefgelaufen ist, und bitten die Fahrgäste dafür um Entschuldigung“, so Fabian Amini, Geschäftsführer von Go-Ahead. „Wir haben in Baden-Württemberg, im Allgäu und auf der Strecke von Augsburg nach München gezeigt, dass wir den Fahrgästen einen modernen Nahverkehr auf der Schiene anbieten können. Auf den Strecken rund um Augsburg sind wir bei Fahrgastinformation, Fahrzeugverfügbarkeit und Pünktlichkeit deutlich besser geworden und fahren inzwischen zuverlässig und stabil. Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch auf der Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth gelingt – soweit die Bauarbeiten dies zulassen.“

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Wir investieren und bauen auch 2023 für ein leistungsstarkes Schienennetz sowie für mehr Qualität und Pünktlichkeit. Um die Auswirkungen auf Reisende so gering wie möglich zu halten, bündeln wir wo immer möglich verschiedene Arbeiten in einem Bauabschnitt oder bauen in verkehrsärmeren Zeiten. Dennoch lassen sich Fahrzeitverlängerungen oder Streckensperrungen verbunden mit dem Einsatz von Bussen nicht für alle Arbeiten vermeiden. Klar ist: Die Fahrgäste sollen auch bei Baumaßnahmen gut an ihr Ziel kommen. Das ist auch unser Anspruch beim Baustellenmanagement und dazu haben wir eine noch engere Abstimmung mit Go-Ahead vereinbart.“ 

Die erheblichen Qualitätsprobleme waren maßgeblich auf zwei Ursachen zurückzuführen. Zum einen war Go-Ahead aufgrund massiver Fahrzeugprobleme mit der Betriebsplanung rund um die Baustellen in Verzug geraten und hatte die Baustellenfahrpläne nicht mit der BEG abgestimmt.

Zum anderen hatte DB Netz die Baumaßnahme kurzfristig noch einmal angepasst und die Baustelle von Meitingen bis nach Mertingen verlängert. Go-Ahead konnte darauf erst spontan reagieren und musste den bereits geplanten Ersatzverkehr durch einen Busnotverkehr ergänzen. In Folge kam es zu fehlerhafter und unvollständiger Fahrgastinformation.