Bayerischer Eisenbahnempfang mit Verleihung Bayerischer Eisenbahnpreis

München/Fürth, 10.12.2024

Bayerns Verkehrsminister Bernreiter: "Zug um Zug besser werden bei Bahnstationen"

Die Stationen im bayerischen Bahnnetz sollen attraktiver für Fahrgäste werden. Dafür wird die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ihr Controlling-Tool für die bayerischen Bahnhofsmanagements erweitern und zusätzlich ein Qualitätsranking einführen. Das hat Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter beim diesjährigen Bayerischen Eisenbahnempfang in Fürth angekündigt. Dieser stand gestern Abend unter dem Motto „Zug um Zug für unsere Zukunftsbahnhöfe in Bayern“. „Bahnhöfe sind Visitenkarten sowohl fürs System Bahn als auch für Gemeinden und Regionen. Bei vielen Stationen der Deutschen Bahn im Freistaat gibt es noch Luft nach oben, gerade auch bei der Aufenthaltsqualität, den Informationsangeboten oder der Verfügbarkeit von funktionierenden Aufzügen. Wir machen das transparent und schaffen damit Anreize, damit es besser wird“, betont der Minister. Bernreiter verweist in diesem Zusammenhang auch auf die positiven Effekte, die aus dem seit Längerem bewährten Servicequalitätsranking des Freistaats für die Eisenbahnverkehrsunternehmen und deren Netze resultiert haben. Die erste Veröffentlichung des bayerischen Stationsqualitätsrankings soll im ersten Quartal 2025 erfolgen.
 

Zum nunmehr dritten Mal wurde beim Bayerischen Eisenbahnempfang der Bayerische Eisenbahnpreis verliehen, bei dem die Preisträger eine Medaille erhalten, auf welcher der „Adler“, die erste Lokomotive in Deutschland, abgebildet ist. Auch bei der Preis-Ausgestaltung hatte das bayerische Verkehrsministerium das Bahnhofs-Sondermotto gespiegelt.

Mit dem Hauptpreis für besondere Qualität im bayerischen Bahnverkehr wurde das zuletzt beste Bahnhofsmanagement im Freistaat ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um das der DB-Tochter Westfrankenbahn mit Sitz in Aschaffenburg, die am Bayerischen Untermain insgesamt 35 Stationen betreibt. „Die Westfrankenbahn zeigt, dass sie Bahnhof besonders versteht und lebt. Das, was in Bayerns Nordwesten stationstechnisch geboten wird, muss Messlatte für die Deutsche Bahn auch in den anderen Regionen Bayerns sein“, so Bernreiter. Die Laudatio hielt BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs.

Den diesjährig zum ersten Mal ausgelobten Sonderpreis für besonderes kommunales Engagement im Bahnhofsumfeld erhielt die Stadt Bogen für die Konzeption des dortigen Erlebnisbahnhofs samt Schnittstelle zum allgemeinen ÖPNV. Die Laudatio übernahm Niederbayerns Regierungspräsident Rainer Haselbeck.

„Die Stadt hat am Endpunkt der Gäubodenbahn mit der Umgestaltung des Bahnhofsumfelds und des Empfangsgebäudes viel gewagt und viel gewonnen. Insbesondere preiswürdig erschien, dass von allen Angeboten dort Fahrgäste profitieren“, erklärte Bernreiter.

Weitere Sonderpreise verlieh der Minister an zwei weiß-blaue Eisenbahn-Urgesteine: Klaus-Dieter Josel, der unter anderem von 2003 bis Mitte 2024 Konzernbevollmächtigter der DB AG für den Freistaat Bayern gewesen war, und Dieter Wellner, der nicht nur von 1977 bis zu seinem Ruhestand 2008 in der bayerischen Ministerialverwaltung für die Eisenbahn zuständig gewesen war und zuletzt 15 Jahre der Verkehrsabteilung vorstand, sondern auch lange Zeit innerhalb der Verkehrsministerkonferenz den Arbeitskreis Bahnpolitik leitete und Eisenbahn-Vorkämpfer der Länder gewesen war. Die Laudatio für den 64-jährigen Josel hielt der frühere bayerische Staatskanzleiminister Dr. Marcel Huber, jene für den 81-jährigen Wellner dessen langjähriger Chef als bayerischer Verkehrsminister, Dr. Otto Wiesheu.

„Sowohl Herr Wellner als auch Herr Josel haben wie kaum andere in den zurückliegenden vier Jahrzehnten bayerische Eisenbahngeschichte mitgestaltet und mitgeschrieben. Mit dem Preis verneigen wir uns vor deren Lebenswerk um ein attraktives Bahnland Bayern“, so Bernreiter.  

Im Zuge des Bayerischen Eisenbahnempfangs wurden auch die Sieger des Schülerwettbewerbs „bahnbrechend“ von Bernreiter ausgezeichnet, der wieder Schirmherr dieses heuer zum zweiten Mal ausgetragenen Nachwuchscontests des Cluster BahnTechnik und CNA e.V. gewesen ist. Die Laudatio für die Gewinnerschulen, die Beiträge zum Thema „Zukunft Mobilität in Bayern“ einreichen sollten, hielt der neue Konzernbevollmächtigte der DB AG für den Freistaat Bayern, Heiko Büttner. In der Kategorie „KREATIVITÄT“ ging der Siegerpreis an die Klasse G3/4 des Förderzentrums körperlich-motorische Entwicklung Aschaffenburg, in der Kategorie „VISION“ an die Klasse 8b des Karlsgymnasiums Bad Reichenhall, in der Kategorie „IDEE“ an die Klasse 6a der Mittelschule Auf der Schanz Ingolstadt sowie in der Kategorie „ORIGINALITÄT“ an die Klasse 3a der Hans-Kammerer-Grundschule Burghausen. Zusätzlich wurde die Klasse 3b der Grundschule Gößweinstein als Jury-Favorit ausgezeichnet. Insgesamt hatte es für den Schülerwettbewerb 30 Einreichungen aus ganz Bayern gegeben. „Es ist hochinteressant, wie sich unsere Mobilitätsgestalter und -nutzer von morgen den zukünftigen Verkehr im Freistaat vorstellen“, erklärte Bernreiter.

Der Bayerische Eisenbahnempfang hat sich seit seiner Premiere vor genau zehn Jahren als Netzwerktreffen des Bahnland Bayerns kurz vor dem Fahrplanwechsel etabliert. Er findet stets rund um den Jahrestag der ersten Bahnfahrt in Deutschland am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth statt. Nachdem bisher alle Empfänge im DB Museum Nürnberg abgehalten wurden, gab es dieses Jahr erstmals das Treffen in Fürth mit rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Mit dem diesjährigen Empfang richtete der Freistaat den Blick auch in ein ganz besonderes Eisenbahnjahr, denn 2025 jähren sich die Fahrt des ersten Personenzugs weltweit zum 200. Mal, die Fahrt des ersten Personenzugs in Deutschland zum 190. Mal und die Gründung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft zum 30. Mal.  

Fotos der Veranstaltung finden Sie unter diesem Link: https://www.picdrop.com/danielkarmann/BkcnGyAahp

Copyright: Daniel Karmann