Start der Radoffensive

München, 4. Februar 2022 (stmb). Mit der Radoffensive gibt der Freistaat seiner Radverkehrsförderung nun einen weiteren großen Schub. Neue und attraktive Förderkonditionen setzen Anreize für die Kommunen, mehr Radwege zu bauen.

Ein grob skizzierter Radfahrer. An seinem Gepäckträger ist eine Fahne befestigt mit der Aufschrift "Radoffensive Bayern"
© StMB

Zur Unterstützung der Kommunen richtet der Freistaat außerdem eine Zentralstelle für Radverkehr ein. Und auch die Staatsbediensteten sollen mit einem Jobrad-Angebot häufiger auf das Rad steigen. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat die Radoffensive heute vorgestellt: „Gut die Hälfte aller Wege, die wir zurücklegen, sind kürzer als fünf Kilometer. Deswegen ist es klug und wichtig, die Radwege in Bayern weiter auszubauen und frische Ideen für den Radverkehr zu fördern. Dazu wollen wir zusätzliche zehn Millionen Euro investieren.“

Die Radoffensive verstärkt die bisherige Radverkehrsförderung des Freistaates. Das „Radverkehrsprogramm Bayern 2025“, mit dem die Staatsregierung ihre vielfältigen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs bündelt, bekommt durch die Radoffensive einen starken Impuls. Ministerin Schreyer: „Unser Ziel ist es, dass mehr Menschen auch im Alltag auf das Fahrrad steigen. Dazu brauchen wir zum einen die passende Infrastruktur. Mit unserem Radwegebauprogramm 2020 – 2024 investieren wir 200 Millionen Euro in Radwege an Bundes- und Staatsstraßen.

Ministerin Schreyer: „Mehr Radverkehr ist klimafreundlich, nachhaltig und gesund“

Mit unserer Radoffensive wollen wir darüber hinaus pfiffige Ideen stärker fördern, um den Radverkehr noch mehr voranzubringen. Im Haushaltsentwurf 2022 stehen dafür zusätzlich zehn Millionen Euro zur Verfügung. Dabei geht es vor allem um interkommunale Radwege, gerade im Umland von Metropolen. Außerdem um innovative Vorhaben, zum Beispiel aufgeständerte Radwege. Zusätzlich wollen wir verstärkt Radwege im Wald und entlang von Bahnlinien angehen.

Wir unterstützen die besten kommunalen Radwegprojekte. Über die bauliche Realisierung hinaus werden auch Machbarkeitsstudien, Planungen oder bei interkommunalen Radwegen auch die Kosten externer Projektsteuerung gefördert. Für die ausgewählten Projekte wird ein erhöhter Fördersatz von 80 – 90 Prozent der förderfähigen Kosten gewährt. Über die Internetplattform www.radoffensive.bayern.de können die Kommunen bis Ende Februar 2022 ihre Projektideen einreichen. „Wir wollen gerade auch neuen, unkonventionellen Ideen eine Chance geben und Experimente wagen. Deswegen federn wir das finanzielle Risiko für die Kommunen deutlich ab“, so Ministerin Schreyer. „Wir reden hier auch nicht nur über Theorie. Ich freue mich, dass die sogenannte Eisenstraße, eine Radverbindung durch den Wald bei Erlangen, schon dieses Frühjahr fertig wird.“

Neben guter Infrastruktur braucht es für mehr Radverkehr auch die Bündelung von Know-how und Beratung. Dazu richtet der Freistaat eine Zentralstelle Radverkehr bei der Landesbaudirektion ein, die im Jahr 2022 ihre Arbeit aufnehmen soll. Die Zentralstelle Radverkehr soll insbesondere Kommunen bei der Steuerung und Koordinierung von interkommunalen Radweg-Projekten unterstützen, wie etwa bei Radschnellwegen. Außerdem wird sie Muster für wiederkehrende Arbeiten in Kommunen bereitstellen, wie die Erstellung interkommunaler Vereinbarungen mit Kostenaufteilungen, Ausschreibungstexte oder die Festlegung von Planungsabläufen. Ministerin Schreyer: „Wir brauchen keine neuen Zuständigkeiten für Radschnellwege, sondern konkrete Maßnahmen, die den Bau von Radwegen schnell voranbringen. Für einen einzigen Radweg müssen wir manchmal mit 20 Grundstückseigentümern verhandeln. Deshalb brauchen wir gute Beratung, die vor Ort ankommt und dabei hilft, gute Ideen zu verwirklichen.“

Auch bei seinen eigenen Beschäftigten setzt sich der Freistaat für mehr Radfahren ein. Wenn der Landtag zustimmt, sollen die Bediensteten im nächsten Jahr von einem Jobrad-Angebot profitieren können.

Aufzeichnung der Pressekonferenz zur Bayerischen Radoffensive vom 04.02.2022